Unterschiede beim Kaufvertrag

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Für den Kaufvertrag schreibt der Gesetzgeber keine besondere Form vor. Die Unterschiede bestehen in den Bedingungen, die der Kaufvertrag beinhaltet. Neben dem Kauf auf oder nach Probe sowie dem Bestimmungskauf und dem Gattungs- und Stückkauf bestehen die Unterschiede in Vereinbarungen über Lieferzeit und Zahlungsart.

Kaufverträge nach Lieferzeit

Bei Kaufverträgen aufgrund der Lieferzeit unterscheiden wir den Terminkauf, den Sofortkauf sowie den Fixkauf und den Kauf auf Abruf.

Beim Sofortkauf erfolgt die Lieferung umgehend nach Eingang der Bestellung beim Verkäufer. Anders ist es beim Terminkauf. Hier schreibt der Kunde dem Lieferanten vor, wann er die Teile zu liefern hat. Dabei kann er einen bestimmten Termin, wie beispielsweise „Lieferung Anfang Mai“ festlegen, oder aber die Lieferung innerhalb zum Beispiel von einem Monat nach Eingang der Bestellung vorschreiben. Beim Terminkauf hat der Verkäufer die Möglichkeit mit dem Kunden eine frühere Lieferung zu vereinbaren. Kann er die Produkte nicht rechtzeitig fertigen, hält er mit dem Kunden Rücksprache über eventuelle Teillieferungen.

Der Kunde schreibt beim Fixkauf dem Verkäufer einen genauen Liefertermin, beispielsweise 27. Mai vor. Der Verkäufer muss genau zu diesem vorgegebenen Termin liefern. Auch hier kann der Lieferant das Einverständnis des Kunden einholen, um die Ware früher liefern zu können.

Kauf auf Abruf

Besonders Industrieunternehmen schließen Kaufverträgen mit Kauf auf Abruf ab. Sie bestellen eine bestimmte Menge der Produkte, wobei sie Einzelteile der Produkte nach Bedarf und in der benötigten Menge abrufen können. Für produzierende Betriebe hat diese Form den Vorteil, dass sie Lagerkosten aufgrund einer überschaubaren Lagerhaltung sparen. Daneben kann der Kunde auch eventuelle Mengenrabatte ausnutzen und dennoch immer wieder kleinere Mengen abrufen.

Für den Lieferanten hat diese Form auch Vorteile. Er kann die großen Mengen für die Fertigung einplanen. Er hat aber auch den Nachteil, dass er die abgerufenen Teile sofort liefern und daher alle Teile immer am Lager haben muss.

Kaufverträge nach Zahlungsart

Die meisten Kaufverträge beinhalten Ware gegen Geld. Es gibt aber auch andere Vereinbarungen wie beispielsweise den Kauf auf Ziel. In diesem Fall schreibt der Verkäufer eine Rechnung, liefert die Ware aus und erwartet die Zahlung des Käufers zum vereinbarten Zahlungsziel.

Kauf gegen Vorauszahlung

Der Kauf gegen Vorauszahlung kommt meist dann zustande, wenn es sich Produkte handelt, die eine lange Herstellungsdauer haben, beispielsweise im Maschinenbau. Hier bezahlt der Kunde immer wieder Teilbeträge als Sicherheit, dass er das Produkt auch nach Fertigstellung abnimmt.

Der Kauf gegen Vorauszahlung kommt aber auch dann zum Einsatz, wenn der Verkäufer nicht von der Bonität seines Kunden überzeugt ist.